Salmanassar

[475] Salmanassar (assyr. Sulman-afared, »der Gott Sulman ist der Erste«), Name mehrerer Könige Assyriens: S. I. regierte um 1330 v. Chr. und erbaute die Stadt Kelach. – S. II., Sohn Asurnazirpals, regierte 860–824, kämpfte in zahlreichen Feldzügen (sonderlich 854,849 und 846) siegreich gegen den hethitischen Zwölfstädtebund, dem auch Ahab von Israel (854) angehörte, und empfing 842 nach der Besiegung des Königs Hazael von Damaskus Tribut von Tyrus und Sidon sowie von Jehu von Israel. Er zog mehr als 25mat über den Euphrat, dehnte aber seine Feldzüge auch nordwärts bis nach Urartu und ostwärts bis nach Medien hin aus. Auch Babylonien ließ er die Übermacht der assyrischen Waffen spüren. Seine bekanntesten Denkmäler sind der berühmte »schwarze Obelisk Salmanassars«, 1,525 m hoch, mit 190 Keilschriftzeilen und 5 Reihen Reliefs, jetzt im Britischen Museum, sowie die sogen. Bronzetore von Balawat (s. Balawat). – S. III. regierte 782–772; er zog 773 gegen Damaskus. – S. IV., der Nachfolger Tiglathpilesers III., regierte 727–722, belagerte (nach dem Berichte Menanders bei Josephus) fünf Jahre lang vergeblich Tyrus und hatte außerdem einen Aufstand des Königs Hosea von Israel zu bekämpfen; Hosea selbst wurde geschlagen und gefangen, die Stadt Samaria aber zwei Jahre lang vergeblich belagert. S. starb (oder wurde getötet) noch während der Belagerung, und erst seinem Nachfolger Sargon (s. d.) glückte 722 die Eroberung der Hauptstadt Israels.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 475.
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