Huszár

[672] Huszár (spr. hússär), Adolf, ungar. Bildhauer, geb. 1843 zu Neusohl in Ungarn, gest. 21. Jan. 1885 in Budapest, wanderte mit 17 Jahren nach Wien, wo er unter harten Entbehrungen in den Ateliers der Bildhauer Fernkorn und Gasser seine Lehrjahre durchmachte. 1869 erhielt er von der ungarischen Regierung ein Stipendium auf drei Jahre, und bald darauf errang er den ersten Preis in der Konkurrenz um das Eötvös-Denkmal für Budapest, dessen Ausführung ihm auch übertragen wurde. 1874 siedelte er nach Budapest über, wo er seitdem mit Unterbrechungen durch[672] Studienreisen nach Deutschland, Frankreich und Italien tätig war. Außer zahlreichen Büsten (Kaiser Franz Joseph I., Franz v. Deák, Franz v. Pulszky u. a.) schuf er dort die Marmorgruppe: Venus und Amor, die Figuren der vier Jahreszeiten auf dem Gebäude des Ofener Schloßgartens und das Petöfi-Denkmal (1882 enthüllt). In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigten ihn das kolossale Denkmal der Arader Märtyrer und das ebenfalls kolossale Deák-Denkmal, an deren Vollendung er durch den Tod verhindert wurde. Seit 1881 war H. Professor der Bildhauerkunst an der Landes-Musterzeichenschule in Budapest.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 672-673.
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