Hypothermīe

[717] Hypothermīe (griech.), das Herabsinken der Körpertemperatur unter die normale Höhe, wie es bei nacktem ruhenden Körper schon bei Lufttemperatur von 27° sowie auch bei kalten Abwaschungen eintritt. Bei starker Kälte zeigt sich H. auch bei ungenügender Bekleidung, besonders wenn nach Alkoholgenuß und eingetretener Trunkenheit nicht nur die Muskelarbeit aufhört, sondern auch durch Entspannung des normalen Tonus der Hautgefäße die Wärmeabgabe erhöht wird. Bei Betrunkenen, die im Winter im Freien liegen blieben, wurden Körpertemperaturen von 26° beobachtet. H. tritt auch ein beim Hungern, bei Kollaps (nach kritisch geendeten Pneumonien, bei Cholera), bei Diabetes und manchen Geisteskrankheiten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 717.
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