Károlyi [2]

[670] Károlyi, Árpád von, ungar. Geschichtsforscher, geb. 7. Okt. 1853 in Budapest, studierte in Wien unter Sickel, bekleidet gegenwärtig das Amt eines Vizedirektors des k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien und war auch längere Zeit Professor an der orientalischen Akademie daselbst. Er widmete sich vornehmlich der Erforschung der ungarischen Geschichte des 16. und 17. Jahrh., zu deren Erkenntnis seine auf ungedruckten Quellen beruhenden gediegenen Arbeiten wesentlich beigetragen haben. Von seinen Schriften (in ungarischer Sprache) seien hier erwähnt: »Der Großwardeiner Friede 1538« (1879); »Das große Kriegsunternehmen des Deutschen Reiches 1542«[670] (1880); »Briefwechsel Martinuzzis« (1881); »Korrespondenz des Thom. Nádasdy« (1882); »Illésházys Hochverratsprozeß« (1883); »Die Sistierung der ungarischen Verfassung unter Leopold I.« (1883); »Ofen und Pests Rückeroberung 1686« (1886); »Der 22. Artikel des Jahres 1604« (1889); »Die Frage der Religionsfreiheit auf dem Reichstag von Karpfen 1605« (1894); »Die Stellung Bocskais in der Geschichte« (1898); »Der Ausgleich auf dem Kaschauer Reichstag 1606« (1899). Im Auftrag der ungarischen Akademie bearbeitet er jetzt allein die früher im Verein mit Fraknói herausgegebenen »Ungarischen Reichstags-Denkmäler« (Bd. 11 f.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 670-671.
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