Késmárk

[860] Késmárk (spr. kūschmārk, auch Käsmark), königliche Freistadt mit geordnetem Magistrat (eine der ehemaligen 16 Zipser Städte) im ungar. Komitat Zips, am Poprád, 626 m ü. M., am Südfuß der Hohen Tátra und an der Bahnlinie Poprád-Felka-Szepes Béla-Podolin, mit altem Tökölyschen Schloß (jetzt Kaserne), großer kath. Kirche (1444 im gotischen Stil erbaut), einem Glockenturm im romanischen Stil (von 1591), 2 evang. Kirchen und einem hübschen Rathaus (von 1461). K. hat (1901) 5605 deutsche, slowakische und magyarische (römisch-katholische und evang.) Einwohner, die Tuchweberei, Lederfabrikation, Käsefabrikation, Flachsbau, Leinweberei und-Handel betreiben, ferner ein evangelisches Obergymnasium, eine Handelsschule, Webeschule u. ein Bezirksgericht und ist der Sitz des Ungarischen Karpathenvereins, der daselbst ein Museum besitzt und seit 1874 ein Jahrbuch herausgibt. In der Nähe das Bad Leibitz (s. d.). – K. wurde vor 1190 von einwandernden Deutschen gegründet und 1380 zu einer königlichen Freistadt erhoben. Seit 1440 hatte auch der Graf der Zipser Sachsen in K. seinen Sitz; die Stadt kam 1530 in die Gewalt Johann Zápolyas, fiel später an die Familie Tököly, bis sie 1703 wieder eine königliche Freistadt wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 860.
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