Kösen

[525] Kösen, Stadt im preuß. Regbez. Merseburg, Kreis Naumburg, in einem anmutigen, von Weinbergen und Laubwaldungen umgebenen Talkessel, an der Saale und der Staatsbahnlinie Bebra-Weißenfels, 115 m ü. M. hat eine neue evang. Kirche, eine höhere Knabenerziehungsanstalt, zahlreiche Villen, ein bedeutendes Mühlwerk, Holzhandel, Wurstfabrik, ein Kalksteinsägewerk, Weinbau, ein Solbad und (1900) 2901 meist evang. Einwohner. Die Solquelle (Zusammensetzung s. Tabelle »Mineralwässer IVa«), bis 1859 auch zur Salzsiederei benutzt, hat eine Temperatur von 17,5° und liefert in 24 Stunden 200,000 Lit. reine Sole. Außerdem besitzt K. zwei Trinkquellen (Johannisquellen) und den eisenhaltigen Mühlbrunnen, ein 333 m langes Gradierwerk mit Inhalieranstalt, 4 öffentliche Badeanstalten, Kinderheilanstalt etc. Die Solbäder erweisen sich wirksam gegen Skrofeln, Hautkrankheiten, Rheumatismus, Gicht, Uterinleiden chronisch-entzündlicher Art und Exsudate. Die Zahl der Kurgäste betrug 1904: 6000. K. wurde erst 1869 Stadt. In K. halten die deutschen Korps jährlich zu Pfingsten einen Kongreß ab. In der Nähe die Ruinen Rudelsburg und Saaleck (s. d.). Vgl. Rosenberg, Kösen (4. Aufl., Naumb. 1877); Techow, Führer durch K. und Umgegend (Kösen 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 525.
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