Kaffa [1]

[418] Kaffa (Gomara), Tributärstaat von Abessinien, grenzt im N. an den Fluß Godscheb, der es vom Gera und Dschimma trennt, im O. an das Reich Kullo, im W. an die K. tributpflichtigen Negerstämme der Schuro, Schangalla und an die Gimirra, im S. an die K. tributpflichtigen Reiche Konta und Kuischa. Das durchaus gebirgige Land erreicht im Hottaberg 3680 m und wird vom Godscheb (s. d.) und dessen Nebenflüssen bewässert. Das Klima ist mild, der Regenfall bedeutend. Der fruchtbare, vulkanische Boden erzeugt eine üppige Vegetation. Im Schatten großer Wälder gedeiht der Kaffeebaum, der dem Lande den Namen gab, und Kaffee, Kardamome, Zibet und Elfenbein sind die Hauptausfuhrartikel. Sehr stark ist der Sklavenhandel, jährlich werden 7000 verkauft. Die Einwohner (Kaffetschô) sind Gonga, haben einen europäischen Gesichtstypus, aber dunkle Hautfarbe, und bekennen sich zur Religion des Déok, eines guten Geistes, oder zum abessinischen Christentum. Politisch ist K. eng an Abessinien angegliedert; es wird eingeteilt in die Provinzen Bonga, Ennaria, K. und Hodia; Hauptstadt ist das volkreiche Bonga, 1880 m ü. M. Vgl. Cecchi, Fünf Jahre in Ostafrika (Leipz. 1888); Reinisch, Die Kafasprache (Wien 1888, 2 Tle.); Vannutelli u. Citerni, L'Omo (Mail. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 418.
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