Cecchi

[827] Cecchi (spr. tschekki), 1) Giammaria, ital. Lustspieldichter, geb. 15. März 1518 in Florenz, gest. daselbst 28. Okt. 1587, war ursprünglich Rechtsgelehrter, widmete aber seine Mußestunden der Dichtkunst und schuf vorzüglich geschriebene, lebenswahre Lustspiele. Von seinen zahllosen Stücken sind nicht viele gedruckt, zehn Komödien bereits im Laufe des 16. Jahrh. zuerst einzeln (gesammelt Vened. 1550 u. 1585). Unter diesen, teils Nachahmungen des Plautus und Terenz, sind »Il Martello«, »La Schiava«, »La Dote« und »L'Assiuolo« zu nennen (neue Ausg., Mail. 1883). Weitere Stücke z. B. von G. Milanesi (Flor. 1856, 2 Bde.). C. schrieb auch geistliche Schauspiele: »La morte del re Acab« (1559) etc. Vgl. Rocchi, Drammi spirituali inediti di Giammaria C. (Flor. 1895–1900, 2 Bde.), und die Parodie der Petrarca-Kommentare »Lezione di Maestro Bartolino sopra il sonetto del Berni: Passere e beccafichi« (das. 1583, neu Bologna 1868). Vgl. Camerini, Profili letterari (Flor. 1870).

2) Antonio, ital. Afrikareisender, geb. 28. Jan. 1849 in Pesaro, gest. 26. Nov. 1896, schloß sich 1876 der Expedition Antinoris nach Schoa an und brach von dort mit seinem Landsmann Chiarini auf, um über Kassa nach dem Victoriasee vorzudringen. Aber schon im Lande der Ghera, südlich von Schoa, wurden sie auf Befehl der Königin gefangen genommen. Chiarini erlag in Kialla den Leiden der Gefangenschaft, C. wurde durch Bianchis Vermittelung nach einigen Monaten befreit. Im Auftrag der italienischen Regierung begleitete er 1885 die erste Expedition nach Massaua und durchforschte dann die Suaheli-Benadirküste, worauf er zum italienischen Generalkonsul in Aden ernannt wurde. Seit 1894 Generalkonsul in Sansibar, wurde C. als Leiter einer kleinen Forschungsexpedition bei Mogdischu an der Benadirküste von Somal überfallen und mit mehreren seiner Begleiter getötet. C. schrieb: »Da Zeila alle frontiere del Caffa« (Rom 1886, 3 Bde.; im Auszug deutsch, Leipz. 1888); »L'Abissinia settentrionale« (Mail. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 827.
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