Milanēsi

[797] Milanēsi, Gaetano, ital. Kunstschriftsteller, geb. 9. Sept. 1813 in Siena, gest. 12. März 1895 in Florenz, studierte in Siena Rechtswissenschaft, wurde später städtischer Bibliothekar und ging 1856 nach Florenz, wo er in der Folge am königlichen Staatsarchiv angestellt wurde. M. hat sich durch Veröffentlichung von zahlreichen Dokumenten aus den Archiven von Siena und Florenz große Verdienste um die Kunstforschung erworben und die Lebensumstände vieler italienischer Meister ermittelt. Seine hauptsächlichsten Veröffentlichungen sind: »Documenti per la storia dell' arte senese« (Siena 1854–56, 3 Bde.); »Scritti varii sull' arte toscana« (das. 1873); »Lettere di Michelangelo Buonarroti etc.« (Flor. 1875); »Les correspondants de Michel-Auge«, Bd. 1: »Sebastiano del Piombo« (Par. 1890). Ferner gab er heraus: Varchis »Storia fiorentina« (Flor. 1858); Boccaccios »Commento alla Commedia di Dante« (das. 1863, 2 Bde.) und mit seinem Bruder Carlo M. Cenninis »Il libro dell' arte, o trattato della pittura« (das. 1859). Nachdem er schon an der Lemonnierschen Ausgabe des Vasari einen wesentlichen Anteil gehabt, veranstaltete er 1878–85 bei Sansoni in Florenz allein eine neue Vasari-Ausgabe in 9 Bänden, die er mit ausführlichen Kommentaren und zahlreichen neuen Dokumenten ausstattete.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 797.
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