Kalbeck

[450] Kalbeck, Max, Dichter und Schriftsteller, geb. 4. Jan. 1850 in Breslau, studierte daselbst Kunst- und Literaturgeschichte, ging 1872 nach München, war seit 1874 in Breslau als Musik- und Kunstreferent, einige Zeit auch als Archivar am schlesischen Provinzialmuseum tätig und siedelte 1879 als Musikkritiker nach Wien über. K. veröffentlichte mehrere Sammlungen formgewandter lyrischer Dichtungen, die freundliche Aufnahme fanden: »Aus Natur und Leben« (Bresl.[450] 1870, 2. Aufl. 1872); »Neue Dichtungen« (das. 1872); »Wintergrün, eine Blumensprache in Versen« (das. 1872); »Nächte« (Hirschb. 1878; 2. Aufl., Berl. 1880); »Zur Dämmerzeit« (Leipz. 1881); »Gereimtes und Ungereimtes« (Berl. 1885); »Aus alter und neuer Zeit« (das. 1890). Außerdem schrieb er: »Neue Beiträge zur Biographie des Dichters Joh. Christ. Günther« (Leipz. 1879); »Das Bühnenfestspiel zu Bayreuth« (Bresl. 1877; 3. Aufl. als »R. Wagners Nibelungen«, 1882); »Richard Wagners Parsifal« (das. 1883), »Wiener Opernabende« (Wien 1885); »Humoresken und Phantasien« (das. 1896) und »Opernabende. Beitrag zur Geschichte und Kritik der Oper« (Berl. 1898, 2 Bde.); auch verfaßte er die Biographie »Johannes Brahms« (Bd. 1, Wien 1904). Einen geachteten Namen erwarb er sich als Opernlibrettist. Außer seiner neuen Verdeutschung des Textes von Mozarts »Don Juan« lieferte er Übersetzungen verschiedener Opern von Verdi, Smareglia, Mascagni, Smetana u. a. sowie eine Anzahl selbständiger Libretti, soz. B. zu Mozarts »Bastien und Bastienne«, Glucks »Maienkönigin« etc. Endlich gab K. noch »Ein deutsches Dichterbuch« aus Originalbeiträgen (Stuttg. 1873) und Daniel Spitzers »Letzte Wiener Spaziergänge« (Wien 1894, mit Charakteristik) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 450-451.
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