Kanizsa [2]

[562] Kanizsa (spr. kannischa), 1) Groß-K. (magyar. Nagy-K., spr. nádj-), Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Zala, am Fluß K., ehemals Festung, Knotenpunkt der Linien Wiener Neustadt-K., Pragerhof-Budapest und K.-Barcs der Südbahn, mit Piaristen- und Franziskanerkloster, lebhaftem Handel (namentlich mit Getreide, Holz und Leder), reger Industrie (Zement- u. Spiritusfabriken, Dampfmühle), mehreren Geldinstituten, Gerichtshof, Obergymnasium, Handelsschule, Honvédkaserne und (1901) 23,978 meist magyarischen und römisch-kath. Einwohnern. Vgl. Horvath, Geschichte der Stadt K. (magyar., Kanizsa 1862). – 2) O- oder Alt-K., Großgemeinde im ungar. Komitat Bács-Bodrog, am rechten Theißufer und an der Bahnlinie Horgos-Zenta mit starkem Getreide- und Tabakbau, Getreidehandel, Rindvieh- und Schafzucht und (1901) 16,532 meist magyarischen, römisch-kath. Einwohnern. Gegenüber, am linken Theißufer, liegt Türkisch-K. (magyar Török-K.), Großgemeinde im ungar. Komitat Torontál, an der Bahnlinie Szegedin-Karlova-Groß-Becskerek, mit Getreidehandel, Schiffbrücke, Bezirksgericht und (1901) 7752 magyarischen und serbischen (römisch-kath. und griechisch-oriental.) Einwohnern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 562.
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