Kanizsai

[562] Kanizsai (spr. kannischai), ungar. Adelsgeschlecht. Zu nennen sind: Laurenz (de genere Osl), erhielt 1324 die Burg Kanizsa, von der er sich nunmehr benannte. Sein Sohn Stefan, Bischof von Agram, kämpfte unter Ludwig d. Gr. in Neapel. Ebenso sein Bruder Johann, dessen fünf Söhne sich als Feldherren, Geistliche oder Diplomaten auszeichneten. Johann (II.) wurde Primas von Gran (1387–1481), der erste, der als Erzbischof diesen Ehrentitel führte. Als er sich dem Prätendenten Ladislaus von Neapel anschloß und ihn zum König krönte, wurde er von König Siegmund einige Zeit gefangen gehalten. Nikolaus K. wurde 1397 Tavernikus, Ladislaus K. 1459 Woiwode von Siebenbürgen, sein gleichnamiger Sohn 1493 Banus von Kroatien. Georg K. erhielt 1498 dieselbe Würde, sein Sohn Ladislaus wurde nach 1526 Index Curiae. Mit Franz K. starb der Mannesstamm der K. 1532 aus. Seine einzige Tochter Ursula ehelichte 1536 Thomas Nadasdy.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 562.
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