Karabagh

[609] Karabagh (pers., »schwarzer Garten«), ehemals selbständiges Chanat, jetzt der südlichste Teil des russ. Gouvernements Jelissawetpol in Transkaukasien (s. Karte »Kaukasien«), von Persien durch den Araxes getrennt, mit den Bezirken Schuscha, Dschewanschir, Sangesur und Dschebrail, ein von Ausläufern des armenischen Hochlandes (Karabaghbergen) erfülltes Gebirgsland, das im Kapudschich 3918 m, Gjamysch (Kjambu) 3740 m u. a. die Schneegrenze überragt, im O. aber in die Schirimkumsteppe übergeht. Die meist türkischen und armenischen Einwohner treiben Acker- und Obstbau, Viehzucht, Seidenraupen- und Bienenzucht. Hauptstadt ist Schuscha. Das Land stand unter armenischen Fürsten (Melik), bis die tatarischen Einwohner den Dorfältesten Pana-Chan zum Fürsten erhoben, der Schuscha erbaute und zur Residenz machte. Der letzte karabaghische Chan, Mechti Kuli, floh 1822 nach Persien, worauf die Russen K. unter ihre Verwaltung nahmen. Vgl. Radde, Karabagh (Gotha 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 609.
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