Kardĭoïde

[622] Kardĭoïde (griech., Herzlinie), von Castillon (1741) herrührender Name für eine ebene Kurve vierter Ordnung von herzförmiger Gestalt (s. Figur).

Kardioide.
Kardioide.

Zieht man durch einen gegebenen Punkt O eines Kreises eine beliebige Sehne OQ und bestimmt man auf der Verlängerung dieser Sehne die beiden Punkte P und P' so, daß P'Q = QP gleich dem Durchmesser des Kreises wird, so sind P und P' Punkte einer K., die in O eine Spitze hat. Die K. ist auch eine Epizykloide; läßt man einen Kreis auf einem gleichgroßen Kreise rollen, so beschreibt jeder Punkt des rollenden Kreises eine K. Vgl. Loria, Spezielle ebene Kurven (deutsch von Schütte, Leipz. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 622.
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