Kardioīde

[300] Kardioīde (v. gr., Math.), Curve der vierten Ordnung von herzförmiger Gestalt, eine Epicykloide, die durch die Wälzung eines Kreises auf einem ihm gleichen von einem Punkte auf dem Umfange jenes beschrieben wird; auch ist sie als Verwandte der Conchoide anzusehn, da eine gegebene gerade Linie auf einem Kreise, so wie bei der Conchoide auf einer geraden Linie fortgeführt wird, indem zugleich ihre Verlängerung durch einen gegebenen [300] Punkt geht. Ihre Gleichung zwischen rechtwinkligen Coordinaten ist (y2 – x2)2 – 4 r (y2 + x2) x – 4 r2 y2 = 0, wo r der Halbmesser des gegebenen Kreises ist, mit dessen Hülfe die K. construirt wird. Ihr Flächeninhalt ist dem sechsfachen Inhalt des rollenden Kreises od. des Grundkreises gleich; ihr Umfang gleicht dem achtfachen Durchmesser dieses Kreises. Castililani hat ihr den Namen gegeben, nachdem schon frühere Mathematiker, bes. Carré, sie behandelten.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 300-301.
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