Katechīn

[742] Katechīn (Katechusäure, Tanningēnsäure) C21H20O9 findet sich im Stamme von Acacia Catechu und A. Suma, oft in kristallinischen Ablagerungen (Keersal), dann im Katechu, Gambir, im Holz von Anacardium occidentale, im Mahagoniholz, im Waldmeisterkraut, wird aus dem mit kaltem Wasser gewaschenen Katechu durch kochendes Wasser ausgezogen und durch Umkristallisieren gereinigt. Es bildet seine, weiße, seidenglänzende Kristalle mit 5H2O, löst sich schwer in kaltem, leicht in heißem Wasser, in Alkohol und Äther, schmeckt etwas bitter zusammenziehend, schmilzt bei 127°, zersetzt sich leicht bei höherer Temperatur und liefert Brenzkatechin, Wasser und Kohlensäure; die wässerige Lösung färbt sich beim Kochen an der Luft braun und fällt dann Leim. Es reagiert sauer, zersetzt aber nicht die kohlensauren Alkalien und bildet mit Basen keine konstanten Verbindungen. Mit Eisenchlorid färbt es sich grün und dann auf Zusatz von Alkali purpurn. Es reduziert die Salze der edlen Metalle und gibt mit schmelzendem Kali Phloroglucin und Protokatechusäure.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 742.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika