Kaufbeuren

[766] Kaufbeuren, unmittelbare Stadt im bayr. Regbez. Schwaben, an der Wertach und der Staatsbahnlinie München-Lindau, 682 m ü. M., hat 2 evangelische und 4 kath. Kirchen, ein schönes Rathaus mit Gemälden von Lindenschmitt u. a., einen alten Turm (Hexenturm), Realschule, Waldbauschule, landwirtschaftliche Winterschule, historisches Museum, Kloster[766] der Franziskanerinnen, Waisen- und Findelhaus, Kreisirrenanstalt, Arbeiterinnenheim, Amtsgericht, Bezirksamt, Forstamt, Reichsbanknebenstelle, bedeutende Baumwollspinnerei und-Weberei (33,100 Spindeln, 700 Webstühle), Garnbleicherei, eine große lithographische Kunstanstalt, Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen, Nähmaschinen, Fahrräder, Leim, Zement- und Beinknopfwaren etc., Eisengießerei, Färberei, Gerberei, bedeutende Bierbrauerei, Sägemühlen, Großhandel in Wein, Baumwollwaren und Käse und (1900) 8361 Einw.,

Wappen von Kaufbeuren.
Wappen von Kaufbeuren.

davon 1893 Evangelische und 11 Juden. – K., ein berühmter Wallfahrtsort und Fundort römischer Münzen, wird zuerst 1126 erwähnt, war von 1286–1803 Reichsstadt und kam 1803 an Bayern. Vgl. Stieve, Die Reichsstadt K. und die bayrische Restaurationspolitik (Münch. 1870); Schröder, Geschichte der Stadt und katholischen Pfarrei K. (Augsburg 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 766-767.
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