Stieve

[31] Stieve, Felix, Geschichtsforscher, geb. 9. März 1845 zu Münster i. W., gest. 10. Juni 1898 in München, trat 1867 bei der Historischen Kommission in München als Mitarbeiter an den »Wittelsbacher Korrespondenzen zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges« ein, habilitierte sich 1874 an der Münchener Universität, wurde 1878 Mitglied der bayrischen Akademie der Wissenschaften und 1886 Professor der Geschichte und Geographie an der Technischen Hochschule in München. S. verdanken die Versammlungen Deutscher Historiker (seit 1893) im wesentlichen ihre Entstehung. Er schrieb: »Die Reichsstadt Kaufbeuren und die bayrische Restaurationspolitik« (Münch. 1870); »Der Ursprung des Dreißigjährigen Krieges 1607–1619« (Bd. 1: »Der Kampf um Donauwörth«, das. 1875); »Das kirchliche Polizeiregiment in Bayern unter Maximilian I.« (das. 1876); »Zur Geschichte der Herzogin Jakobe von Jülich« (Bonn 1878); »Die Politik Bayerns 1591–1607« (Münch. 1878–82, Bd. 4 u. 5 der »Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges«, von denen er auch den 6. Band, 1895, herausgab); »Die Verhandlungen über die Nachfolge Kaiser Rudolfs II. 1581–1602« (das. 1879); »Der Kalenderstreit des 16. Jahrhunderts in Deutschland« (das. 1880); »Über die ältesten halbjährigen Zeitungen oder Meßrelationen und insbes. über deren Begründer Freiherrn von Aitzing« (das. 1881); »Wittelsbacher Briefe aus den Jahren 1590–1610« (das. 1885–93, 7 Tle.); »Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres 1526« (das. 1891, 2 Bde.; 2. Aufl., Linz 1904). Nach seinem Tode gab v. Zwiedineck-Südenhorst eine Auswahl kleinerer Arbeiten als »Abhandlungen, Vorträge, Reden« (Leipz. 1900) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 31.
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