Kitzingen

[81] Kitzingen, unmittelbare Stadt im bayr. Regbez. Unterfranken, am Main, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Passau-Würzburg und K.-Schweinfurt, 190 m ü. M., hat noch Mauern und Türme, eine evangelische und 2 kath. Kirchen, Synagoge, Schloß, Monumentalbrunnen mit Siegessäule,Progymnasium, Realschule, 2 städtische Museen, ein reiches Hospital (seit 1344), 2 ehemalige Klöster, Waisenhaus, Rettungsanstalt, Amtsgericht, Bezirksgremium (Handelskammer), Reichsbanknebenstelle, bedeutende Bierbrauerei, Roßhaarspinnerei, Zementwaren-, Faß- und Farbenfabrikation, Schiffbau, Gärtnerei, Weinbau, Wein-, Getreide- und Holzhandel, Schiffahrt und (1900) 8489 meist evang. Einwohner. Gegenüber von K., auf dem rechten Ufer des Mains, wohin eine 290 m lange Brücke führt, die Vorstadt Etwashausen, mit bedeutender Gärtnerei. Östlich von K., auf einer Höhe des Steigerwaldes, das Schloß Schwanberg, Schwam- oder Schwabenberg (473 m), jetzt Luftkurort. – K. hatte bereits 745 ein Benediktiner-Nonnenkloster, gehörte später den Herren von Hohenlohe, von denen seit dem 13. Jahrh. mehrere Linien Anteil an K. hatten. Bis 1406 wurden diese Anteile an das Hochstift Würzburg verkauft, das im 17. Jahrh. auch den an die Burggrafen von Nürnberg im 14. Jahrh. übertragenen Anteil erwarb. Vgl. Bernbeck, Kitzinger Chronik, 745–1565 (hrsg. von Bachmann, 1. Teil, Kitzing. 1899); Böhm, K. und der Bauernkrieg (Würzb. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 81.
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