Bachmann

[230] Bachmann, 1) Karl Friedrich, Philosoph, geb. 24. Juni 1785 in Altenburg, gest. 20. Sept. 1855 in Jena, besuchte die Universität in Jena, habilitierte sich 1810 daselbst und ward hier 1812 zum außerordentlichen, 1813 zum ordentlichen Professor der Moral und Politik ernannt. Zuerst Anhänger Schellings und Zuhörer Hegels, kehrte er später zu der Lehre Kants zurück und geriet in heftigen Streit mit der Hegelschen Schule durch eine Schrift: »Über Hegels [230] System und die Notwendigkeit einer nochmaligen Umgestaltung der Philosophie« (Leipz. 1833). Von seinen sonstigen Schriften ist die bedeutendste: »System der Logik« (Leipz. 1828, ins Russische übersetzt 1831).

2) Adolf, Geschichtsforscher, geb. 27. Jan. 1849 in Kulsam bei Eger, habilitierte sich 1874 als Privatdozent der Geschichte an der Universität Prag und wurde 1880 außerordentlicher, 1885 ordentlicher Professor der österreichischen Geschichte an der deutschen Universität daselbst. Er schrieb: »Ein Jahr böhmischer Geschichte. Georgs von Podiebrad Wahl, Krönung und Anerkennung« (Wien 1876); »Die Einwanderung der Baiern« (das. 1878); »Albrecht I.«, Volksschrift (das. 1880); »Böhmen und seine Nachbarländer unter Georg von Podiebrad 1458 bis 1461« (Prag 1878); »Die Wiedervereinigung der Lausitz mit Böhmen« (Wien 1882); »Deutsche Reichsgeschichte im Zeitalter Friedrichs III. und Max I.« (Leipz. 1884–94, Bd. 1 u. 2); »Lehrbuch der österreichischen Reichsgeschichte« (Prag 1896); »Geschichte Böhmens« (Gotha 1899, Bd. 1). Auch veröffentlichte er Untersuchungen zur Geschichte des 15. Jahrhunderts im »Archiv für österreichische Geschichte« (Bd. 54, 61, 64) und gab in den »Fontes rerum austriacarum« (Bd. 42, 44, 46) Akten zur österreichisch-deutschen Geschichte im Zeitalter Friedrichs III. heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 230-231.
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