Klippen [2]

[144] Klippen (aus dem schwed. klippa, »mit der Schere schneiden«), eckige Münzen aus jederlei Metall, meistens quadratisch, nicht wie Brakteaten blechartig dünn,[144] abgewogen und, ohne eigentlich geprägt zu sein, mit kleinen Stempeln in der Mitte und an den Ecken bezeichnet. Es sind fast immer Schaumünzen (Jubelklippen, Gedächtnismünzen) oder zu baldigem Umtausch bestimmte Notklippen. Christian I. von Dänemark begann um 1460 vierkantige Schrötlinge mit rundem Gepräge herzustellen, und Christian II. erhielt von seinen noch schlechtern 1518 (s. Tafel »Münzen IV«, Fig. 7) den Beinamen »Kong Klipping«; nachdem solche Markstücke bis 1/10 Gulden im Kurs gesunken waren, setzte man sie 1540 auf ihren wirklichen Silberwert herab. Ältere sind als Münzproben anzusehen, jüngere nicht bloß als Marken etc., da seit dem 16. Jahrh. auch Sachsen und andre deutsche Länder K. für den gewöhnlichen Verkehr ausgaben. Besonders groß und schwer waren die schwedischen K.; die Krim und Marokko prägten überhaupt viereckig. Vgl. Brause, Feld-, Not- und Belagerungsmünzen (Berl. 1897–1904, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 144-145.
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