Knall

[163] Knall, Schallempfindung, die durch eine plötzliche (explosive) Erschütterung der Luft hervorgerufen wird, z. B. beim Abfeuern von Schußwaffen. Der K. pflanzt sich mit der normalen Schallgeschwindigkeit von 340 m in der Sekunde bei 16° fort, solange die Stelle, wo er erzeugt wird, in Ruhe bleibt oder sich mit einer Geschwindigkeit von weniger als 340 m fortbewegt. Dagegen[163] beobachtet man eine bedeutende Erhöhung der Schallgeschwindigkeit in der Schußrichtung, wenn die Geschwindigkeit des Geschosses die normale Schallgeschwindigkeit übertrifft, weil in diesem Falle die knallende Kopfwelle, die stationär am Vorderende des Geschosses haftet, mit der Geschoßgeschwindigkeit fortschreitet. Ein einfacher, durch einen einzigen Erschütterungsstoß erzeugter K. pflanzt sich fort durch eine einzige, aus vorausgehender Verdichtung und nachfolgender Verdünnung bestehende Welle. Seine Tonhöhe (soweit man von einer solchen sprechen kann), d. h. seine Schwingungszahl, ist der Länge dieser Welle umgekehrt proportional, bez. gleich dem Quotienten aus Fortpflanzungsgeschwindigkeit und Wellenlänge. Vgl. Mach, Beiträge zur Analyse der Empfindungen (Jena 1886), und dessen ballistisch-photographische Versuche (Sitzungsberichte der Wiener Akademie 1889 und 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 163-164.
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