Knochenfett

[183] Knochenfett (Knochenöl), das in den Knochen enthaltene flüssige Fett, wird durch Auskochen mit Wasser oder durch Dämpfen unter erhöhtem Druck, vorteilhafter durch Extraktion mit Petroleumbenzin in geschlossenen Apparaten dargestellt. Man gewinnt nach ersterer Methode, welche die Nachbarschaft durch stinkende Abfallwasser belästigt, 2–5 Proz., durch Extrahieren 7,6 Proz. Dabei vermeidet letztere Methode einen Verlust an Knochensubstanz (Leim) von 3 Proz., der durch Auskochen entsteht, gibt beim Zerkleinern der Knochen 10 Proz. mehr Körnungen und entsprechend weniger Mehl und liefert kohlenstoffreichere Knochenkohle. K. aus frischen Knochen ist ein gutes Schmiermaterial, aus alten Knochen erhaltenes dient zur Seifenfabrikation.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 183.
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