Kodama

[223] Kodama, Gentaro, Vicomte, japan. General, geb. 5. Febr. 1852 in Tokuyama auf der Insel Sikoku, wurde, früh in Verschwörungen zum Sturz des Schôgunats verstrickt, nach der Konfiskation des Familienvermögens am Hofe seines Lehnsfürsten erzogen. Mit 16 Jahren kämpfte er für die Herstellung der Kaisermacht im Norden der Hauptinsel und auf Jeso. 1874 beteiligte er sich an der Bewältigung des Aufstandes in Saga, 1876 an einer Expedition nach den Riukiuinseln. 1891 unternahm er eine Studienreise nach Europa und wurde nach seiner Rückkehr Vizekriegsminister und im japanisch-chinesischen Krieg 1894/95 Stabschef des kaiserlichen Hauptquartiers in Hiroshima. In den Adelstand erhoben, wurde er 1897 Gouverneur von Formosa und behielt diesen Posten auch bei, als er in Itos Ministerium 1900 Kriegsminister wurde. Als in Voraussicht eines Krieges mit Rußland im Dezember 1903 ein oberster Kriegsrat gebildet wurde, wurde K. unter Enthebung vom Kriegsministerium als Generalstabschef für die Landoperationen hinzugezogen und ging als solcher im Juli 1904 nach der Mandschurei.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 223.
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