Kolomēa

[283] Kolomēa (poln. Kolomyja), Stadt in Galizien. 290 m ü. M., am Pruth, an der Staatsbahnlinie Lemberg-Czernowitz und den Lokalbahnen Delatyn-Stefanowka und K.-Sloboda Rungurska, in fruchtbarer Ebene gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts und einer Finanzbezirksdirektion, hat eine römisch-katholische, eine griechische und eine evang. Kirche, Synagoge, Rathaus, Denkmäler des Jagellonenkönigs Kasimir IV. und des polnischen Dichters Karpinski, ein polnisches und ein ruthenisches Obergymnasium, eine Fachschule für Holzindustrie und eine Landesfachschule für Töpferei, Getreidemühlen, Petroleumraffinerie, Paraffinkerzenfabrik, [283] Weberei und Wirkerei, Töpferei, Handel mit Rohprodukten und (1900) 34,188 polnische, deutsche und ruthen. Einwohner (16,743 Juden). – K. war einst Hauptstadt von Pokutien, litt aber im 15. und 16. Jahrh. viel durch die Einfälle der Moldauer und Tataren. Die Vorstadt Mariahilf ist eine schwäbische Ansiedelung aus der Zeit Josephs II.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 283-284.
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