Komparātor

[340] Komparātor (lat.), Instrument zur genauesten Vergleichung von Längenmaßen; Lenoirs K. (1792) bestand im wesentlichen aus einem Lineal mit Nonius, später mit Fühlhebeln und gab 1/2000 Linie an. In der Folge sind, z. B. von Troughton, derartige Instrumente konstruiert worden, bei denen zwei Mikroskope, an den Enden des Lineals verschiebbar, Messungen bis zu 1/10000 Zoll gestatteten. Schwerd und Bessel wandten zum Vergleichen der Meßstangen für Basismessungen (vgl. Triangulation) einen K. an, der zwei in gut fundierten und isolierten Steinpfeilern befestigte Stahlprismen besaß, deren Abstand zwischen den sich zugekehrten und senkrecht zueinander stehenden scharfen Kanten (Schneiden) etwas mehr als die Länge des Maßstabes betrug. Zwischen diese wurden die zu vergleichenden Maßstäbe genau wagerecht auf Walzen gelegt, worauf man durch Zwischenschieben von Meßkeilen ihr Maß bestimmte. Diese gläsernen Meßkeile, die noch immer bei Messungen mit dem Besselschen Basismeßapparat verwendet werden, geben eine Genauigkeit von 1/1000 Pariser Linie. Die neueren Komparatoren sind jedoch ausnahmslos für mikroskopische Ablesungen eingerichtet, da die hierdurch zu erreichende Genauigkeit erheblich größer ist. So gestattet der K. der trigonometrischen Abteilung der preuß. Landesaufnahme Messungen bis auf 1/40000 Pariser Linie = rund 1/18000 mm. Vgl. Weinstein, Physikalische Maßbestimmungen, Bd. 2 (Berl. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 340.
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