Krötensteine

[742] Krötensteine (Bufoniten, Krötenköpfe), volkstümliche Bezeichnung für allerlei Versteinerungen, wie Fischzähne (s. Bufoniten) und die stachligen Gehäuse von Stachelhäutern oder von dem Armfüßer Productus in der Zechsteinformation, ferner für Gabbroblöcke mit gerunzelter, fleckiger Oberfläche. Der Krötenstein des Aberglaubens findet sich im Kopfe der Kröte, wird aber nur erhalten, wenn man diese im Ameisenhaufen zerfressen läßt; er heilt Wunden und zeigt Gift durch Schwitzen an. Versteinerungen von Seeigeln, deren strahlige Zeichnung die Bogen einer Krone bilden soll (daher Krötenkronen), werden bei den Spreewaldwenden als Heilmittel gegen Halskrankheiten (Halssteine), Augenleiden, Neuralgien etc. benutzt. Vgl. v. Schulenburg, Die Steine im Volksglauben des Spreewaldes (in der »Zeitschrift für Ethnologie«, 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 742.
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