Krōton

[742] Krōton (Croton), im Altertum Stadt auf der Ostküste Unteritaliens, Landschaft Chonia (später Bruttium), von Achäern 710 v. Chr. gegründet, war die blühendste der griechischen Städte in Italien und berühmt durch ihre Sorge um ein geregeltes Staatsleben sowie für geistige und körperliche Bildung. Die Ärzte von K. waren lange die ersten in Hellas. Hier herrschte und lehrte Pythagoras; einer seiner Schüler war Milon, der berühmte Athlet, unter dessen Führung das reiche und mächtige Sybaris gestürzt wurde (510). Allein infolge einer großen Niederlage, welche die Krotoniaten am Flusse Sagras von den Lokrern erlitten, und später durch Kriege mit Lukaniern, Bruttiern und den sizilischen Tyrannen kam es in Verfall. Hannibal diente die damals schon ziemlich entvölkerte Stadt als Waffenplatz; dann erhielt sie 194 römische Kolonisten, gelangte jedoch nicht wieder zur alten Blüte. K., jetzt Cotrone (s. d.), mit dürftigen Resten, ist ein Fundort der schönsten griechischen Münzen. Vgl. Grosser, Geschichte und Altertum der Stadt K. (Mind. 1866–67, 2 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 742.
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