Kronach

[729] Kronach, Bezirksamtsstadt im bayr. Regbez. Oberfranken, am Zusammenfluß der Flüsse K., Rodach und Haslach, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien K.-Nordhalben und Hochstadt-Probstzella, 307 m ü. M., hat eine evangelische und eine schöne kath. Kirche, ein altes Rathaus, Ruhmessäule (die 1651 der Bischof Melchior Von als Landesherr der Bürgerschaft zur Ehrung der tapfern Verteidigung gegen die Schweden errichten ließ), einen Monumentalbrunnen, Realschule, Präparandenanstalt, Rettungshaus, Amtsgericht, Forstamt, Korbwaren-, Fayence-, Maschinen-, Beleuchtungskohlen- und Schiefertafelfabrikation, Sägemühlen, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, Sandsteinbrüche und (1900) 4788 meist evang. Einwohner. K. ist Geburtsort des Malers Lukas Cranach; sein Geburtshaus ist noch vorhanden. Im Norden der Stadt liegt die noch gut erhaltene Bergfeste Rosenberg mit Kirche und schöner Fernsicht. – Der Name K. (Crana, Cranacha) scheint slawischen Ursprungs zu sein. Die Burg ist wahrscheinlich im 10. Jahrh. erbaut worden. 1003 suchte Markgraf Heinrich von Schweinfurt in K. Schutz vor König Heinrich II., mußte jedoch nach Böhmen flüchten, steckte aber zuvor die Burg in Brand. Heinrich V. ließ dieselbe prächtig wieder aufbauen und verlieh sie 1122 dem Bistum Bamberg, das den Herzogen von Meran 1187 dort die Vogtei übertrug. Im Dreißigjährigen Kriege wurde K. von den Schweden und Sachsen dreimal (1632, 1633 und 1635) vergeblich belagert. Im Oktober 1806 besuchte Napoleon I. die Festung und veranlaßte ihre Armierung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 729.
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