Läufigkeit

[244] Läufigkeit (Läufischsein, Hitzigkeit), bei der Hündin die Zeit, in welcher der Geschlechtstrieb erwacht. Die L. tritt gewöhnlich zweimal jährlich ein, Anfang Sommer und Anfang Winter (auch öfter) und hält 8–20 Tage an. Sie zeigt sich durch Anschwellen der Schnalle (Geschlechtsteil) und Absonderung von Blut aus derselben. Während der L. zeigen die Hündinnen große Neigung, ins Freie zu kommen und umherzulaufen (daher der Name). Dem Zeitpunkt des Zulassens zeigt die Hündin durch Seitwärtsbiegen der Rute beim Nahen eines Hundes. Die erste L., die gewöhnlich im neunten Lebensmonat eintritt, benutzt man nicht zur Züchtung, sondern wartet besser bis zum Alter von 11/2 Jahr. Zu langes Warten, über drei Jahre hinaus, ist wegen des schwereren Werfens in späterm Alter nicht zweckmäßig. Soll die Hündin nicht belegt werden, so muß sie während der L. gut bewacht werden. Viel Bewegung, frisches Wasser, leichte Nahrung, Befeuchten der Geschlechtsteile und des Hinterkörpers sind sehr dienlich. Mehrmaliges Vorübergehenlassen der L. schadet im allgemeinen nicht, doch können auf die Dauer Krankheiten, Reizbarkeit, Bissigkeit eintreten. Auch nach dem Belegen ist die Hündin noch 14 Tage vor andern Hunden zu schützen, da die L. noch anhält.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 244.
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