Landsmannschaften

[127] Landsmannschaften, Studentenverbindungen, die aus den ältesten auf Hochschulen vorkommenden Vereinigungen, den Nationen (vgl. Studentenverbindungen), zu Anfang des 18. Jahrh. entstanden. Nach Begründung der Burschenschaft (s. d.) lösten viele L. sich auf und schlossen sich jener an, zunächst in Jena, wo sämtliche L. verschwanden. Nach Unterdrückung der Burschenschaft tauchen neue L. auf, die etwa seit 1820 sich auch Korps nennen. Einige von ihnen hielten an dem alten Namen fest; auch entstanden von etwa 1840 an ähnliche Korporationen, die sich »landsmannschaftliche Verbindungen« nannten. 1868 traten einige L. zusammen und begründeten den Koburger Landsmannschaftenkonvent (L. C.), dem Beispiel der Korps folgend, die bereits 1855 den Kösener S. C. (Seniorenkonvent) gegründet hatten, der das Vorbild für alle spätern ähnlichen Verbände wurde. Die heutigen L. sind Waffenverbindungen mit dem Prinzip der unbedingten Satisfaktion und mit Ausschluß jeder politischen oder konfessionellen Tendenz. Rekrutierung aus bestimmten Landschaften gehört heute nicht mehr zu den bezeichnenden Merkmalen der L.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 127.
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