Lanfranco

[161] Lanfranco, Giovanni, ital. Maler, geb. 1581 in Parma, gest. 1647 bei Rom, studierte erst in Bologna bei Agostino Carracci, dann in Rom bei dessen Bruder Annibale. Von Rom, wo er im Auftrage des letztern im Palazzo Farnese gemalt hatte, wandte er sich nach Parma und Piacenza, wo er gleichfalls Werke hinterließ. Dann kehrte er nach Rom zurück, ging aber bald nach Neapel, wo ihm das Kuppelgemälde in San Gennaro: die Himmelfahrt Mariä mit der Engelsglorie, großen Beifall erwarb. Es stellt einen unermeßlichen Raum des Himmels dar und endigt mit einer Glorie, deren Licht sich von der Hauptfigur, dem ewigen Vater, aus ergießt. Wieder nach Rom zurückgekehrt, wurde er mit Bestellungen überhäuft und malte infolgedessen viele Bilder in flüchtiger, leerer Manier. Er stand bei den Päpsten Paul V. und Urban VIII. in hoher Gunst. Sein letztes Werk war die Ausschmückung der Tribuna von San Carlo ai Catenari. L. war hauptsächlich Freskomaler; seine Ölgemälde sind unbedeutend, seine Wandbilder, meist oberflächliche Improvisation en, dagegen zeigen eine kühne Phantasie und eine glänzende Farbe.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 161.
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