Langbein

[163] Langbein, August Friedrich Ernst, Schriftsteller, geb. 6. Sept. 1757 in Radeberg bei Dresden, gest. 2. Jan. 1835 in Berlin, besuchte die Fürstenschule in Meißen, studierte seit 1777 in Leipzig die Rechte, trat 1781 als Aktuar in das Justizamt Großenhain und wendete sich 1785 nach Dresden, wo er anfangs als Sachwalter auftrat, nach Verlauf eines Jahres aber bei dem Geheimen Archiv als Kanzlist angestellt wurde. Seit 1800 privatisierte er in Berlin, wo ihm 1820 das Amt eines Zensors der schönwissenschaftlichen Schriften übertragen ward. In seinen Gedichten (»Gedichte«, Leipz. 1788 u. ö.; »Neuere Gedichte«, Tüb. 1812 u. 1823; »Schwänke«, Dresd. 1792 u. ö.), deren mehrere große Verbreitung erlangten, hat er besonders die schwankhafte poetische Erzählung, die sich der Balladenform annähert, mit Glück angebaut. Er war äußerst gewandt in der Versifikation und unerschöpflich an muntern Scherzen, aber nicht frei von Neigung zum Frivolen und Lüsternen. Gleiches gilt von seinen komischen Romanen und ErzählungenThomas Kellerwurm«, »Magister Zimpels Brautfahrt« etc.), die sich im übrigen durch glückliche Erfindung und gefällige Darstellung auszeichnen. Seine »Sämtlichen Schriften« erschienen Stuttgart 1835–37, 31 Bde. (2. Aufl. 1841, 16 Bde.); in neuer Ausgabe erschienen: »Sämtliche Gedichte« (das. 1854, 4 Bde.; Leipz. 1896), »Humoristische Gedichte« (Halle 1875, hrsg. von Tittmann) u. »Humoristische Erzählungen« (Leipz. 1891, 4 Bde.). Vgl. Jeß, »August Friedrich Ernst L. und seine Verserzählungen« (Berl. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 163.
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