Larra

[201] Larra, Mariano José, span. Dichter und Schriftsteller, geb. 26. März 1809 in Madrid, gest. 13. Febr. 1837, war mit seinen Eltern 1813–17 in Frankreich, begründete 1828 die satirische Zeitschrift »El Duende satirico« und, nachdem diese unterdrückt worden, 1831 das ähnliche Tendenzen verfolgende Blatt »El pobrecito Hablador«. Später trat er bei der »Revista española« als Hauptredakteur ein und beteiligte sich schließlich an der Zeitschrift »El Mundo«. Schon längere Zeit an einer tiefen Gemütsverstimmung leidend, die durch häusliche Zerwürfnisse noch genährt wurde, erschoß er sich im 28. Lebensjahre. Für die spanische Bühne schrieb er das Lustspiel »No mas mostrador« (Madr. 1831) und das Trauerspiel »Macias« (das. 1834), welches das tragische Ende des galicischen Troubadours behandelt. Denselben Stoff hat er auch zu einem Roman: »El doncel de Don Enrique el Doliente« (Madr. 1834, 4 Bde.), verarbeitet. An der politisch-religiösen Bewegung seiner Zeit beteiligte er sich nicht bloß als Journalist, sondern auch durch das selbständige Werk »De 1830 á 1835; o la España desde Fernando VII hasta Mendizabal« (Madr. 1836). In der »Revista española« meist mit »Figaro« unterzeichnete Artikel wurden unter diesem Titel herausgegeben (Madr. 1837, 5 Bde.; neueste Ausg., Barcelona 1884), eine ante Auslese ist die »Coleccion de artículos escogidos« (das. 1885). Ausgaben seiner sämtlichen Werke erschienen in Madrid 1843 (4 Bde.), 1886 und Paris 1890 (4 Bde.). Larras Werke, namentlich die politischen, zeichnen sich durch Kraft der Gedanken, Schärfe der Beobachtung und edlen Stil aus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 201.
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