Lauban

[231] Lauban, Kreisstadt im preuß. Regbez. Liegnitz, ehemals die vierte Sechsstadt der Oberlausitz, am Queis, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Kohlfurt-Glatz, Görlitz-L. und L.-Marklissa, 214 m ü. M., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, ein Kloster der Magdalenerinnen (1320 gestiftet, jetzt Krankenanstalt), Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und Luthers und (1900) mit der Garnison (ein Bataillon Infanterie Nr. 19) 13,793 Einw., davon 2556 Katholiken und 65 Juden. L. hat bedeutende Spinnerei, Weberei, Taschentücherfabrikation, Fabrikation von Tonwaren, Stärke und Dextrin, Kartonnagen, Etiketten, Zigarren, Maschinen und Öl, eine Eisenbahnhauptwerkstätte, Handelsmühlen und Bierbrauerei. Der Handel, zum Teil auch nach überseeischen Ländern, wird durch eine Handelskammer und eine Reichsbanknebenstelle unterstützt. L. hat ein Gymnasium, eine Handels- und eine Zieglerschule und ist Sitz eines Amtsgerichts. – L. kommt schon im 10. Jahrh. vor, wurde 1427 und 1431 von den Hussiten verwüstet, 1640 von den Schweden geschleift und kam 1815 an Preußen. Vgl. Berkel, Geschichte der Stadt L. (Lauban 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 231.
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