Lauban

[150] Lauban, 1) Kreis im Regierungsbezirk Liegnitz der preußischen Provinz Schlesien, enthält 9,4:3 QM. mit 64,300 Ew.; im nördlichen Theile fruchtbar, im südlichen durch die aus Böhmen herübertretenden Vorberge des Isergebirges gebirgig; bemerkenswerthe Berge: die Tafelfichte (3420 Fuß hoch), der Klingenberg, Haselberg, Steinberg, der Taucher-, Gickel-, Stein-, Girlich-, Hoch-, Fuchs-, Fichtel-, Butter-, Hunger-Berg, im Nordwesten das Kieslingswalder Gebirg mit dem Kickels- u. Kieferberg; 2) Kreisstadt darin, an der Queis; 4 Kirchen, Nonnenkloster, Gymnasium, Waisenhaus, Stadtbibliothek, Münz- u. Naturaliencabinet, Glockengießerei, Wollen-, Baumwollen- u. Leinweberei, Strumpfwirkerei, Bleichen, Zeugdruckerei, Tabakfabrik, Bierbrauerei; 6570 Ew. Geburtsort von S. Fr. Nath. Morus. – L. stand schon im 10. Jahrh.; Markgraf Otto umgab es mit Graben u. Woldemar I. befestigte es gegen die Schlesier; die Stadt trat 21. Aug. 1346 zu dem Sechsstädtebund der Oberlausitz; wurde 1427 u. 31 von den Hussiten verwüstet u. erst 1435 wieder aufgebaut; 1469 vom Herzog von Münsterberg beschossen u. die Werke 1640 von den Schweden geschleift. 1761 war bei L. Friedrichs des Großen Hauptquartier; große Feuersbrünste: 1497, 1554, 1659, 1670, 1695, 1760; zum Andenken an letztere wird jährlich am 14. Juli das sogenannte Brandfest gefeiert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 150.
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