Laval

[263] Laval (spr. -wall), Hauptstadt des franz. Depart. Mayenne, an der Mayenne, die den alten vom neuen Stadtteil scheidet, und über die zwei Brücken sowie ein 28 m hoher Eisenbahnviadukt führen, Knotenpunkt der Westbahn, hat ein altes und ein neues Schloß der Grafen von L., aus dem 12. und 16. Jahrh., ersteres mit einem Wartturm, jetzt Gefängnis, letzteres Justizpalast, eine Kathedrale (teilweise aus dem 12. Jahrh.), 2 Kirchen aus dem 15. Jahrh., eine Leinwandhalle (jetzt Ausstellungsgebäude), ein Standbild des Chirurgen Ambroise Paré (von David d'Angers) und zählt (1901) 28,572 (als Gemeinde 30,356) Einw., die hauptsächlich Lein- und Baumwollweberei, Kalk- und Marmorgewinnung betreiben. Die Stadt ist Sitz der Präfektur, eines Bischofs, eines Assisenhofs, eines Handelsgerichts und einer Handelskammer, hat ein Lyzeum, eine Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, ein bischöfliches Seminar, ein Taubstummeninstitut, eine Bibliothek von 32,000 Bänden, ein naturhistorisches und ein Antiquitätenmuseum. – Angeblich von Karl dem Kahlen erbaut, ward L. eine Baronie, kam im 12. Jahrh. an die Montmorencys, deren eine Linie sich L.-Montmorency nannte, ward 1429 zur Grafschaft und Pairie erhoben und fiel 1521 durch Heirat dem Prinzen Trémoille zu. Vgl. Couanier de Launay, Histoire de L. (3. Aufl., Laval 1894); Le Clerc du Flécheray, Le comté de L. (das. 1888); Bertrand de Broussillon, La maison de L. 1020–1605 (das. 1896–1902, 4 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 263.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika