Leberfleck

[294] Leberfleck (Fleckenmal, Naevus lenticularis, Chloasma, Kloasma), kleine, selten über linsengroße, rundliche Hautstelle, die durch ihre braune oder schwärzliche Färbung von der gesunden Haut absticht und sich gewöhnlich auch etwas über das Niveau der Haut erhebt. Solche sogen. Leberflecke kommen angeboren fast an allen Körperteilen vor, am häufigsten im Gesicht, am Hals und Rumpf, seltener an den Gliedmaßen und an den Händen und Füßen; zuweilen sind sie behaart. Sie stehen durchaus in keiner Beziehung zur Leber und deren verschiedenen Zuständen.[294] Leberflecke kommen häufig während der Schwangerschaft vor und verschwinden dann meist wieder nach dem Wochenbett; sie werden auch bei Gebärmutterleiden und bei Menstruationsstörungen beobachtet. Ein Teil dieser Formen bedarf keiner Behandlung oder spottet ihrer, solange die Ursache derselben, z. B. chronische Magen- und Darmkatarrhe, nicht geheilt und dauernd gehoben werden. Man hat versucht, Leberflecke mittels einer Lösung von Sublimat wegzuätzen, doch ist der Erfolg fraglich. Auch Galvanokaustik ist zur Vertilgung der Leberflecke angewendet worden, jedoch ist auch hierbei sehr oft die entstehende Narbe schlimmer als der beseitigte L.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 294-295.
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