Leclerc

[304] Leclerc (spr. löklǟr), Charles Emmanuel L. d'Ostin, franz. General, geb. 17. März 1772 in Pontoise, gest. 2. Nov. 1802, war zuerst Kaufmann, trat 1791 als Offizier in ein Freiwilligenbataillon, und tat zumal 1793 vor Toulon treffliche Dienste. Im Herbst 1795 ward er als Kommandant nach Marseille gesandt, wo er sich mit Pauline, der Schwester Bonapartes, verlobte. Letzterer berief ihn darauf als Adjutanten nach Italien. Nach dem Waffenstillstand von Leoben zum Brigadegeneral befördert, vermählte er sich in Mailand mit Pauline. Nach der Rückkehr Bonapartes aus Ägypten wirkte er beim Staatsstreich vom 18. Brumaire mit. Zum Divisionsgeneral ernannt, nahm er unter Moreau 3. Dez. 1800 an der Schlacht bei Hohenlinden teil. 1801 ward er als Generalkapitän an die Spitze des Expeditionskorps gestellt, das Haïti wieder unterwerfen sollte und Anfang Februar auf der Insel landete. Es gelang ihm, die Rebellen wenigstens äußerlich zur Unterwerfung zu zwingen. Mehr als 22,000 Mann aber, darunter L. selbst, wurden Opfer des gelben Fiebers. Leclercs Witwe vermählte sich 1803 mit dem Fürsten Borghese.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 304.
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