Lenhossek

[404] Lenhossek, 1) Joseph von, Anatom, geb. 18. März 1818 in Ofen, gest. 2. Dez. 1888 in Pest, studierte seit 1836 su Pest und Wien, wor dann neun Jahre Assistent der Anatomie in Pest, wurde außerordentlicher Professor der topographischen Anatomie, arbeitete dann in Wien über das Zentralnervensystem, wurde Professor der Anatomie in Klausenburg und fünf Jahre später Professor der beschreibenden und topographischen Anatomie in Pest. Er schrieb: »Beiträge zur Erörterung der histologischen Verhältnisse des zentralen Nervensystems« (Wien 1858); »Neue Untersuchungen über den feinern Bau des zentralen Nervensystems des Menschen« (2. Aufl., das. 1858).[404]

2) Michael von, Sohn des vorigen, Anatom, geb. 28. Sept. 1863 in Pest, studierte daselbst und habilitierte sich bald nach dem Abgang von der Universität. 1889 wurde er Prosektor in Basel, 1893 in Würzburg, 1896 in Tübingen und 1900 Professor der Anatomie und Direktor der Anatomischen Universitätsanstalt in Pest. Er arbeitete über die Histologie des Nervensystems in beschreibend mikroskopischer Hinsicht, mit Hilfe der Entwickelungsgeschichte und unter Verwertung der Ergebnisse der vergleichenden Anatomie. Besonderes Interesse besitzen seine Arbeiten über Entwickelung der Ganglienzellen bei den menschlichen Embryonen und über die erste Entstehung der Nervenzellen und Nervenfasern bei Vogelembryonen. Andre Arbeiten betreffen den Bau der Nervenendigungen der Geschmacksknospen, im Gehörorgan und in der Netzhaut, die Spermatogenese, Zentrosomen, Flimmerzellen, Kehlkopfnerven etc. Er schrieb: »Beiträge zur Histologie des Nervensystems und der Sinnesorgane« (Wiesb. 1894); »Der sein ere Bau des Nervensystems im Lichte neuester Forschungen« (2. Aufl., Berl. 1895); »Die Geschmacksknospen« (Würzb. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 404-405.
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