Liederspiel

[537] Liederspiel, eine Gattung des Schauspiels mit Gesang, die sich von der Operette dadurch unterscheidet, daß alle darin vorkommenden Gesangstücke entweder aus allgemein bekannten Liedern bestehen, oder bekannte Melodien auf neue Texte übertragen, oder daß sich der Komponist doch wenigstens darauf beschränkt, nur Lieder mit leicht faßlichen Melodien vorzubringen. Der erste, der in Deutschland diese Art dramatischer Komposition versuchte, war Reichardt mit dem L.: »Liebe und Treue« (1808). Außer diesem sind zu nennen: Himmels »Fanchon«, die Originalarbeiten von L. Schneider und Holteis »Lenore«. Die Gattung entspricht dem französischen Vaudeville (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 537.
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