Limpurg

[560] Limpurg, ehemalige Grafschaft im württemberg. Jagstkreis, vom Kocher durchflossen, jetzt zum Oberamt Gaildorf gehörig, umfaßte auch die Herrschaft Speckfeld in Franken und bestand aus zwei Hauptteilen: Gaildorf und Sontheim. Die ehemaligen Herren und nachherigen Grafen von L. waren Reichserbschenken. Das Kurhaus Brandenburg ließ sich 1693 vom Kaiser Leopold die Anwartschaft auf die limpurgischen Reichslehen erteilen, und Kaiser Joseph I. 1706 und Karl VI. 1712 bestätigten dies. Als nun der letzte Graf zu L. 1713 starb, nahm der König von Preußen dessen Land in Besitz. König Friedrich II. übertrug die limpurgischen Reichslehen 1742 an das fürstliche Haus Brandenburg-Ansbach als Reichsaftermannslehen, und Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Ansbach legte endlich 1746 die Streitigkeiten mit dem limpurgischen Allodialerben bei und fand sich mit ihnen ab, wobei die alten Besitzungen in zahllose kleine Teile zersplittert wurden. Das Erbschenkenannt kam an die Grafen von Althan. 1791 fiel die Grafschaft L. an Preußen, 1806 an Württemberg. Vgl. Prescher, Geschichte und Beschreibung der Reichsgrafschaft L. (Stuttg. 1789, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 560.
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