Lornsen

[715] Lornsen, Uwe Jens, schleswig-holstein. Patriot, geb. 18. Nov. 1793 in Keitum auf Sylt, wo ihm 1896 ein Denkmal errichtet wurde, gest. 1838, studierte 1816–20 in Kiel und Jena die Rechte und wurde 1821 in Kopenhagen Sekretär bei der schleswig-holsteinischen Kanzlei, 1830 Landvogt auf seiner Heimatsinsel Sylt. Für die Wiedergewinnung einer autonomen schleswig-holsteinischen Verfassung begeistert, schrieb er »Über das Verfassungswerk in Schleswig-Holstein« (1830), wurde deswegen verhaftet und vom schleswigschen Obergericht zu Amtsentsetzung, ein Jahr Festung und Erstattung sämtlicher Kosten verurteilt. Im Juni 1832 aus der Hast entlassen, begab sich L. nach Sylt, dann zur Herstellung seiner zerrütteten Gesundheit 1833 nach Rio de Janeiro, von da 1837 über Marseille in die Schweiz, wo er sein Werk; »Die Unionsverfassung Dänemarks und Schleswig-Holsteins« (hrsg. von Beseler, Jena 1841) vollendete. Erkrankt und in der düstersten Gemütsstimmung erschoß er sich im Februar 1838 bei Pressy am Genfer See. Vgl. Jansen, Uwe Jens L. (2. Ausg., Kiel 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 715.
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