[142] Majolikamalerei (Fayencemalerei), die Bemalung von rohen Tongefäßen und -Platten mit Ornamenten, Figuren, Pflanzen etc. Sie wurde seit dem 15. Jahrh. in Italien lebhaft betrieben und ist neuerdings wieder in Frankreich, England, Deutschland und Italien stark in Aufnahme gekommen, wo sie sowohl von Künstlern (Näheres s. Keramik) als ganz besonders von Dilettanten, insbes. von Damen des Erwerbs wegen, betrieben wird. Die Farben zur M. werden meist in Tuben oder Fläschchen zum Malen fertig präpariert geliefert. Man kann sie auch in Form von Pulvern haben, die dann mit Terpentinöl angerieben werden. Das Rohmaterial (der unbemalte Scherben) ist ebenfalls in den Kunstläden käuflich. Es sind zumeist viereckige Platten als Untersätze oder zu Dekorationen zusammengesetzt, Teller, Schalen, Schüsseln, Krüge, Vasen, Kannen, Jardinieren u. dgl. Die Zeichnung wird aufgepaust, und die Umrisse werden mit dünner brauner oder schwarzer Majolikafarbe ausgezogen. Nach Vollendung der Malerei erfolgt das Glasieren und Brennen. Man malt auch mit Majolika-Relieffarben, die stark aufgetragen werden können. Vgl. Drews, Anleitung zur M. (Berl. 1883); Schlieder, Die M. zum Selbstunterricht (das. 1886); Romanoff, Die Behandlung der Schmelzfarben (das. 1887); Dubovszky, Anleitung zur M. (Wien 1891); Bouffier, Anleitung zur M. (Wiesb. 1892). Vorlagen für M. findet man unter anderm in den »Kunstscherben« von G. Spielhagen (Berl. 188284), in F. S. Meyers »Vorbildern für häusliche Kunstarbeiten« (Heft 7, Leipz. 1890) und in den Werken über alte Keramik (s. d., S. 846 f.).