Malmström

[186] Malmström, 1) Bernhard Elis, schwed. Dichter und Literarhistoriker, geb. 14. März 1816 in Nerike, gest. 21. Juni 1865 in Upsala, wurde daselbst 1843 Dozent, 1856 Professor der Ästhetik und 1849 Mitglied der schwedischen Akademie. Seine Werke, unter andern das Epos »Ariadne« (1838), das Idyll »Das Fischermädchen auf Tynnelsö« (1839), die Elegien »Angelika« (1840) und zwei Sammlungen »Gedichte« (1845 und 1847), zeigen ihn als Vertreter der akademischen Form, der gefunden Gedanken und klaren Ideen. In der Zeitschrift »Eos« 1839–40 hat er auch als Vertreter des klassischen Geschmacks die schwedische Neuromantik bekämpft. In seinen literargeschichtlichen Hauptwerken: »Litteraturhistoriska Studier« (1860–61) und seinen gesammelten Vorlesungen »Grunddragen af Svenska Vitterhetens Historia« beurteilt er die Kunst vom Standpunkte der Hegelschen Philosophie. Seine »Gesammelten Werke« wurden von K. F. Bergsted herausgegeben (Örebro 1866–69, 8 Bde.).

2) Karl Gustaf, schwed. Historiker, geb. 2. Nov. 1822 auf Stora Holmstorp (Nerike), Bruder des vorigen, ward 1849 Dozent, 1863 außerordentlicher und 1877 ordentlicher Professor der Geschichte in Upsala. 1878–80 war er Kultusminister, 1882–87 Chef der Archivverwaltung. Seit 1878 ist er Mitglied der schwedischen Akademie. Außer dem epochemachenden Werk »Sveriges politiska historia 1718–1772« (Stockh. 1855–77, 6 Bde.; 2. umgearbeitete Aufl. 1893–1901) veröffentlichte er »Smärreskrifter rörande 1700-talets historia« (1889) und das Handbuch »Sveriges statskunskap i kort sammandrag« (1863, 9. Aufl. 1892), von dem eine deutsche Bearbei-tung in Bluntschlis »Staatswörterbuch« erschien.

3) Johan August, schwed. Maler, geb. 14. Aug. 1829 in Vestra Ny (Ostgotland), gest. 18. Okt. 1901 in Stockholm, lernte anfangs bei seinem Vater das Holzschnitzen, bildete sich dann auf der Akademie in Stockholm, später in Düsseldorf und Paris, wo er Schüler Coutures wurde, besuchte Italien, verweilte darauf längere Zeit in Paris und wurde 1867 Professor an der Akademie in Stockholm. Neben einigen gemütvollen Genrebildern hat er hauptsächlich Szenen aus der altnordischen Sage und Mythologie gemalt, die er mit viel Phantasie in glänzendem Kolorit behandelte; solche Bilder sind: König Heimir und Aslaug, Ragnars Söhne bei der Nachricht vom Tode ihres Vaters, Wikinger begraben ihre Toten, Inge-borg erhält die Nachricht von Hialmars Tode, wozu später unter andern Bildern noch die Bråvallaschlacht kam. Er illustrierte auch Tegnérs »Frithjofssage«, die altnordische »Ragnar Lodbroks-Saga«, Runebergs Zyklus »Fänrik Ståls Sägner« u. a. Von 1887 bis 1893 war er Direktor der Akademie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 186.
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