Malthus

[192] Malthus (spr. mällthös), Thomas Robert, engl. Nationalökonom, geb. 14. Febr. 1766 zu Ruckery bei Dorking in der Grafschaft Surrey, gest. 29. Dez. 1834 in Bath, studierte in Cambridge Theologie, erhielt hier eine Lehrerstelle sowie eine geistliche Pfründe und wirkte seit 1805 als Professor der Geschichte und politischen Ökonomie an dem Kollegium der Ostindischen Kompanie zu Haileybury. In seinem »Essay on the principles of population« (Lond. 1798, anonym; neue Bearbeitung, 9. Aufl., das. 1888; mit Biographie, das. 1890; deutsche Übersetzung von Hegewisch, Altona 1807, 2 Bde.; von Stöpel, 2. Aufl., Berl. 1900; von Valentine Dorn, Jena 1905, 2 Bde.) stellte er den als Malthusisches Gesetz bekannten Satz auf, daß die Bevölkerung die Tendenz habe, sich rascher zu vermehren als die zu ihrer Erhaltung erforderlichen Nahrungsmittel; die Hemmnisse, welche die überwiegende Produktivkraft des Menschengeschlechts zurückdrängten und sie zwängen, sich nach der Masse der vorhandenen Nahrungsmittel zu richten, seien einerseits moralische Enthaltsamkeit, anderseits Laster und Elend (Näheres s. Bevölkerung, S. 792). Außerdem sind von M.' Schriften die »Principles of political economy« (Lond. 1819–20, 3 Bde.; 2. Aufl. 1826) und die »Definitions in political economy« (1827, neue Ausg. 1853) zu erwähnen. Von E. Leser wurden »Drei Schriften über Getreidezölle aus den Jahren 1814 und 1815« deutsch herausgegeben (Leipz. 1895). Vgl. Bonar, M. and his work (Lond. 1885); Soetbeer, Die Stellung der Sozialisten zur Malthusschen Bevölkerungslehre (Berl. 1886); Molinari, M., essai sur le principe de population (Par. 1889); Cossa, Il principio di popolazione di T. R. M. (Mail. 1895); Oppenheimer, Das Bevölkerungsgesetz des T. R. M. und der neuern Nationalökonomie (Berl. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 192.
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