Manismus

[228] Manismus, nach Frobenius der Teil des Animismus (s. d.), der sich mit dem Einfluß und den Einwirkungen der Verstorbenen auf das tägliche Leben und das Schicksal der Hinterbliebenen befaßt. Diese Wirkungen sieht der Naturmensch kraft seiner animistischen Vorstellungen in allen vom Gewohnten abweichenden Ereignissen und auffallenden Absonderlichkeiten, die er demgemäß ohne weiteres der übermächtigen Kraft der ihn unausgesetzt umschwebenden Seelen der Abgeschiedenen zuschreibt. Die unmittelbare Folge dieser Anschauungen ist der Ahnenkult oder Manendienst (s. d.). Vgl. L. Frobenius, Die Weltanschauung der Naturvölker (Weimar 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 228.
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