Mekines

[564] Mekines (span. Mequinez, arab. Miknâs, Meknâs), Stadt in Marokko, 50 km westlich von Fes, 500 m ü. M., die Sommerresidenz des Sultans, am Abhang des Berges Serhum, mitten in Olivenhainen, von einer hohen, verfallenen Mauer umgeben, besteht aus der Kasba, einem Konglomerat von großen, mit hohen Mauern umgebenen Gärten und Höfen, in denen nicht vollendete und ruinenhafte Paläste, ein Gestüt, ein Turm, eine der drei Niederlagen der Schätze des Sultans und eine gewaltige Zisterne liegen, dann aus der eigentlichen Stadt mit vielen Moscheen und Basaren und dem weit und lustig gebauten Judenviertel. M. ist mit Fes durch die beste Straße des Reiches verbunden. Die Einwohner (nach Lenz 25,000, Conring [1880] 30,000), jetzt vielleicht 50,000, sind äußerst fanatisch; in M. entstand die Sekte der Sauijah, die alle sieben Jahre hierhin wallfahren. Im 10. Jahrh. von dem Berberstamm der Miknasa erbaut, wurde M. unter Sultan Mulei Ismail zu einer der vier Residenzen des Reiches sowie zur Begräbnisstätte der Dynastie bestimmt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 564.
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