Melo

[582] Melo (eigentlich Mello), Francisco Manuel de, span. Geschichtschreiber und Dichter, geb. 23. Nov. 1611 in Lissabon, gest. daselbst 13. Okt. 1665, diente mit Auszeichnung zuerst in Flandern, dann gegen die Aufständischen in Katalonien und erhielt den Auftrag von Philipp IV., die Geschichte dieses Krieges zu schreiben. Des Mordes an Francisco Cardoso angeklagt, ward er trotz seiner Unschuld verurteilt, neun Jahre lang eingekerkert und schließlich nach Brasilien verbannt. Durch die Verwendung des französischen Hofes zurückgerufen, lebte er fortan in Lissabon. Aus seinen überaus zahlreichen Werken, die teils spanisch, teils portugiesisch geschrieben sind, ist hervorzuheben die »Historia de los movimientos, separacion y guerra de Cataluñaen tiempo de Felipe IV«, zuerst 1645 in Lissabon unter dem Namen Clemente Libertino erschienen (am besten hrsg. von Ferrer, Par. 1826–32, 2 Bde.). In seinen u. d. T.: »Las tres musas de Melodino« (Lissab. 1649 u. Lyon 1665) veröffentlichten Gedichten scheint M. sich seinen Freund Quevedo zum Muster genommen zu haben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 582.
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