Mercuriālis

[628] Mercuriālis L. (Bingelkraut), Gattung der Euphorbiazeen, einjährige oder ausdauernde Kräuter mit gegenständigen, gestielten, meist kerbig gesägten Blättern, diözischen, achselständigen Blüten, die männlichen in unterbrochen knäueligen Ähren, die weiblichen in meist sehr verkürzten Blütenständen. Sieben Arten, vorzugsweise im Mittelmeergebiet, eine in Ostasien. M. annua L. (Speckmelde, Klistier-, Mercurius- oder Merkurialkraut, Hundskohl), einjährig, auf Feldern und in Gärten in Europa, vielfach verschleppt, z. B. auf den Kanaren, den Bermudas, riecht unangenehm, ist scharf und wurde früher häufig als abführendes Mittel angewendet. M. perennis L. (Waldbingelkraut), ausdauernd in Europa in schattigen Bergwäldern, wirkt kräftiger abführend und brechenerregend, ist aber in bedeutendem Grade scharf giftig. Beide Arten, besonders die letztere, werden beim Trocknen infolge der Bildung von Indigo dunkelblau.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 628.
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